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Dieses deutsche Unternehmen stellt Whirlpools her, um Mikroplastik aus Wasser zu entfernen

Dec 13, 2023

Mikroplastik verunreinigt den gesamten Planeten, vom arktischen Eis bis zum Mount Everest. Die winzigen Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 5 Millimetern befinden sich in der Luft, die wir atmen, und wurden in der menschlichen Plazenta, im Blut und in der Lunge gefunden.

Wissenschaftler schätzen, dass sich auf dem Meeresboden mindestens 14 Millionen Tonnen Mikroplastik befinden, und obwohl alle Arten von Plastikmüll als umweltschädlich gelten, sind diese aufgrund ihrer winzigen Größe besonders schwer zu erkennen und zu entfernen.

Das deutsche Unternehmen Wasser 3.0 glaubt jedoch, dass es möglicherweise die Antwort gefunden hat, Mikroplastikverschmutzung zu beseitigen, bevor sie den Ozean erreicht – mithilfe eines Whirlpools und eines speziell entwickelten Hybrid-Kieselgels.

Der Prozess beinhaltet die Erzeugung eines Wirbels in einem Wassertank. Eine Verbindung namens Wasser 3.0 PE-X wird hinzugefügt, die als Klumpenbildner wirkt und das Mikroplastik zu popcornförmigen Klumpen zusammenzieht, die an die Oberfläche steigen und mit einem Sieb abgeschöpft werden können.

„Die Entfernungstechnologie ist sehr einfach“, sagt Dr. Katrin Schuhen, Erfinderin und Gründerin von Wasser 3.0, und fügt hinzu, dass das Verfahren in jeder Art von Wasser eingesetzt werden kann, von Süß- und Meerwasser bis hin zu Industrie- und Abwasser.

Das Hybrid-Kieselgel besteht aus silikonbasierten Chemikalien, sogenannten Organosilanen, und ist ungiftig, sagt Schuhen. Die Organosilane heften sich an die Oberfläche der Mikroplastikpartikel und verklumpen beim Mischen schnell zu tischtennisballgroßen Clustern in weniger als fünf Minuten.

Übrig bleiben plastikfreies Wasser und Klumpen aus agglomeriertem Kunststoff und Gel, die vielfältig wiederverwendet werden können, beispielsweise als isolierender Füllstoff beim Bau.

Wasser 3.0 möchte, dass die Technologie als neuer Schritt in Kläranlagen oder industriellen Prozessen zum Einsatz kommt. Nach Angaben des UN-Umweltprogramms wird Mikroplastik aus Zahnpasta, Hautpflegeprodukten oder Kleidung mit der aktuellen Technologie in der Regel nicht in Kläranlagen herausgefiltert und gelangt direkt ins Meer, in Seen oder Flüsse.

Wasser 3.0, das 2020 nach dem Start als universitäres Forschungsprojekt als Unternehmen gegründet wurde, ist bereits auf einer kommunalen Kläranlage in Landau-Mörlheim, Deutschland, und in einer papierverarbeitenden Fabrik im Einsatz, weitere Industriekunden laufen derzeit Machbarkeitsstudien. Bei einem zwölfmonatigen Versuch am Standort Landau seien rund 300 Kilogramm Mikroplastik entfernt worden, sagt Schuhen.

Es gibt andere Methoden zur Entfernung von Mikroplastik, wie Membranfiltration und Flotation mit gelöster Luft, aber beide können laut Schuhen mühsam und teuer sein. Einige Wissenschaftler haben vorgeschlagen, magnetische Flüssigkeiten zu verwenden, um Mikroplastik aus Wasser oder klebrigen Bakterienfilmen zu trennen, aber diese Prozesse befinden sich noch in einem frühen Stadium.

Laut Schuhen ist Wasser 3.0 eine erschwingliche, skalierbare und einfache Lösung für das globale Problem der Mikroplastikverschmutzung. Das Unternehmen sei nicht gewinnorientiert, fügt sie hinzu, da es alle Erlöse wieder in die Forschung investiere.

„Unsere Mission ist es, die Wasserversorgung der Welt sicher zu halten“, sagt Schuhen.